Der fleißige Zeitungsjunge Eine Sprichwort-Geschichte für Senioren
Der Wecker klingelte. Rasch drückte Willi auf den Ausschaltknopf. Er war noch ganz verschlafen. Seine Geschwister durften im Bett bleiben, für den fleißigen Willi aber begann der Tag schon um halb fünf.
In der Stube zog er sich leise an. Dort roch es immer nach Kohl und Kohlen. Draußen vor der Tür lud er den Leiterwagen voll mit Zeitungen. Vierundachtzig davon hatte er zu verteilen, noch bevor die Schule anfing.
Weitere Sprichwort-Geschichten finden Sie in diesem Buch:
Er kannte seine Strecke längst im Schlaf. Nur beim alten Niklas verweilte Willi. Da brannte nämlich immer schon Licht. Und als er die Zeitung durch den Schlitz schieben wollte, öffnete sich die Tür. Der alte Niklas lächelte ihn an und sagt: „Guten Morgen, Willi! Du bist also mein fleißiger Zeitungsbote! Willst du einen Schluck Tee? Tut gut bei der Kälte.“
Willi schaute zur Uhr am Rathaus, dann zur Tasse. Für eine Tasse Tee war genug Zeit: er nickte, nahm und trank. Wie gut das wärmte! „Hagebuttentee“, sagte der alte Niklas, „selbst gesammelt. Mit Honig drin.“ Willi bedankte sich und wollte weitergehen.
Da gab ihm der alte Niklas zwei Groschen und sagte: „Hier, die schenk ich dir! Es ist brav, dass du für deine Familie schon vor Tau und Tag arbeitest! Du wirst es weit bringen im Leben. Ein Frühaufsteher schafft nicht nur mehr, er hat auch mehr vom Tag!“ „Ja“, sagt Willi, bedankte sich und lächelte: